AUFGABE >> 16. Lesen Sie „Ein Tonskalatest“.

EIN TONSKALATEST

Vermutlich ist das Gespräch der genaueste Hinweis auf die Position einer Person auf der Tonskala.

Solange jemand jedoch nicht offen spricht und aufnahmebereit zuhört, kann man ihn nicht sehr hoch auf der Tonskala einschätzen.

Die Spalte 10 der Hubbard Tabelle der Einschätzung des Menschen „Sprache: Spricht/Sprache: Hört zu“ hat zwei Unterteilungen: Die eine Hälfte bezieht sich auf das Sprechen, die andere auf das Zuhören. Einigen ist vielleicht noch nicht aufgefallen, dass Kommunikation sowohl Ausströmen als auch Empfangen beinhaltet. Beobachtet man eine Person, wie sie zuhört und wie sie spricht, wird ihre Position auf der Tonskala genau erkennbar werden.

Interessanterweise kann man mit Hilfe dieser Spalte etwas durchführen, was wir die „Zwei-Minuten-Psychometrie“ nennen. Psychometrie ist das Messen von geistigen Zügen, Fähigkeiten und Abläufen. Man macht Zwei-Minuten-Psychometrie, indem man ein schöpferisches und konstruktives Gespräch auf der höchstmöglichen Tonstufe beginnt und dann stufenweise die Tonstufe des Gesprächs bis zu dem Punkt senkt, wo es bei der Person eine Reaktion erzielt.

Mit Konversation kann jemand nur um etwa einen halben Punkt auf der Tonskala angehoben werden.
Indem man mit Langeweile auf die Wut einer Person reagiert, kann man ihre Tonstufe anheben.
Ein Mensch reagiert am besten auf seine eigene Tonstufe und kann durch Konversation nur um etwa einen halben Punkt auf der Tonskala nach oben gebracht werden. Bei dieser Art von „Psychometrie“ sollte man die Unterhaltung nicht zu lange in einem bestimmten Bereich der Tonskala beibehalten, nicht mehr als ein oder zwei Sätze, da dies dazu neigen wird, die Tonstufe der Person etwas zu erhöhen und somit die Genauigkeit des Tests zu ruinieren.

Die Zwei-Minuten-Psychometrie wird wie folgt durchgeführt: Zunächst sagen Sie etwas Schöpferisches und Konstruktives und schauen, ob die Person in derselben Weise reagiert. Danach geht man zu belangloser Konversation über, vielleicht über Sport, und schaut, ob die Person darauf reagiert. Erhalten Sie keine Reaktion, so beginnen Sie, antagonistisch über Dinge zu sprechen, die die Person kennt – natürlich nicht über die Person selbst –, um festzustellen, ob Sie auf dieser Stufe eine Reaktion erhalten. Sodann können Sie einen oder zwei zornige Sätze gegen irgendeinen Zustand von sich geben. Dann können Sie ein wenig schändlichen Klatsch betreiben und schauen, ob Sie hier eine Reaktion erhalten. Funktioniert dies nicht, so bringen Sie einige Bemerkungen der Hoffnungslosigkeit und des Elends vor. Irgendwo in dieser gesamten Spanne der Skala wird die Person mit der Art des angebotenen Gesprächs übereinstimmen – das heißt, sie wird in derselben Weise reagieren. In diesem Bereich der Tonskala, wo man die Person aufgefunden hat, kann dann ein Gespräch geführt werden, und Sie werden schnell genügend Informationen erhalten, um eine erste, zuverlässige Einschätzung der Position der Person auf der Tabelle vorzunehmen.

Diese Zwei-Minuten-Psychometrie mit Hilfe eines Gesprächs lässt sich auch auf Gruppen anwenden. Der Redner, der sein Publikum lenken will, darf nicht mehr als einen halben Punkt über oder unter der Tonstufe seines Publikums sprechen. Will er die Tonstufe der Zuhörer anheben, so sollte er einen halben Punkt über ihrer durchschnittlichen Tonstufe sprechen. Ein sehr gewandter Redner kann durch den Gebrauch dieser Zwei-Minuten-Psychometrie und durch sorgfältiges Beobachten der Reaktionen seiner Zuhörer in zwei Minuten ihre Tonstufe herausfinden. Danach braucht er lediglich eine Tonstufe einzunehmen, die etwas über der Tonstufe seiner Zuhörer liegt.

Die Tonskala und die Tabelle der Einschätzung des Menschen sind die wichtigsten Werkzeuge, die je für das Voraussagen menschlichen Verhaltens entwickelt wurden. Setzen Sie diese Hilfsmittel ein, und Sie werden immer wissen, mit wem Sie es zu tun haben, mit wem Sie Kontakt aufnehmen, wem Sie vertrauen sollten.