AUFGABE >> 17. Lesen Sie „Menschliche Beziehungen erleichtern“.

MENSCHLICHE BEZIEHUNGEN ERLEICHTERN

Es gibt ein weiteres grundlegendes Element von Public Relations, das häufig übersehen und dem viel zu wenig Wichtigkeit beigemessen wird. Wird es jedoch korrekt angewandt, kann es einem eine Grundlage für den Erfolg beim Umgang mit anderen bieten.

Das ursprüngliche Verfahren, das der Mensch entwickelt hatte, um die Maschinerie menschlicher Beziehungen zu ölen, waren „gute Manieren“. 

Verschiedene andere Begriffe, die dieses Verfahren beschreiben, sind: Höflichkeit, Anstand, Förmlichkeit, Etikette, Form, Verbindlichkeit, Kultiviertheit, Schliff, Kultur, Schicklichkeit, Vornehmheit und Respekt.  

Selbst die primitivsten Kulturen besaßen hochentwickelte Rituale für zwischenmenschliche Beziehungen. Ein Studium einundzwanzig verschiedener primitiver Völker zeigt, dass die Formalitäten, die ihre zwischenmenschlichen Beziehungen und ihre Beziehungen zwischen Stämmen und Völkern begleiteten, sehr beeindruckend sind. 

Bei allen Völkern werden „schlechte Manieren“ verurteilt. 

Jene mit „schlechten Manieren“ werden abgelehnt.

Somit bestand die grundlegende Technologie der Public Relations aus „Manieren“. 

Daher wird eine Person oder eine Gruppe von Leuten scheitern, wenn sie die Techniken der Public Relations einsetzt, ohne die Manieren geübt zu haben und zu beherrschen, die von denjenigen, mit denen sie in Kontakt ist, als „gute Manieren“ akzeptiert werden. Eine solche Person oder Gruppe kennt vielleicht all die hohe PR-Technologie und kann dennoch kläglich scheitern, einfach weil sie „schlechte Manieren zeigt“. 

„Gute Manieren“ lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: 

a) der anderen Person Wichtigkeit gewähren und 

b) den Zweiwegkommunikationszyklus anwenden. 

Wenn man sich mit Leuten befasst, ist es ohne einen Zweiwegkommunikationszyklus unmöglich, seine Ideen zu vermitteln und akzeptiert zu werden. 

Mit „Zyklus“ ist eine Zeitspanne mit einem Anfang und einem Ende gemeint. In einem Kommunikationszyklus haben wir eine Person, die der Urheber einer Kommunikation an eine zweite Person ist, die die Kommunikation erhält, sie versteht und bestätigt und somit den Zyklus abschließt. In einem Zweiwegkommunikationszyklus fängt die zweite Person jetzt mit einer Kommunikation an die erste Person an, die diese erhält, sie versteht und bestätigt. Mit anderen Worten, der Zweiwegkommunikationszyklus ist ein normaler Kommunikationszyklus zwischen zwei Leuten. Wenn eine der beiden Personen es versäumt, eine Kommunikation zu beginnen, wenn sie sollte, ist es kein Zweiwegkommunikationszyklus.

Was auch immer die Bewegungen oder Rituale sind, diese beiden Faktoren – der anderen Person Wichtigkeit zu gewähren und den Zweiwegkommunikationszyklus zu verwenden – gehören dazu. Daher wird jemand, der dagegen verstößt, feststellen, dass sowohl er selbst als auch sein Programm abgelehnt werden. 

Mit Arroganz und Gewalt lässt sich vielleicht Herrschaft und Kontrolle erzielen, aber man wird niemals erreichen, dass man akzeptiert wird und einem Respekt entgegengebracht wird.  

Trotz all seiner „mentalen Technologie“ konnte der Psychiater oder Psychologe niemals den Beifall oder das allgemeine Wohlwollen gewinnen, weil sie persönlich a) unerhört arrogant sind und b) andere zutiefst verachten („Der Mensch ist ein Tier“, „Die Leute sind alle geistesgestört“ usw.).  

Sie haben einfach keine „guten Manieren“; d. h. a) sie halten andere nicht für wichtig oder geben ihnen nicht das Gefühl, wichtig zu sein, und b) ein Kommunikationszyklus ist ihnen völlig fremd. 

Erfolgreiche PR

Alle erfolgreichen Public Relations bauen daher auf dem Fundament guter Manieren auf, da dies die erste Technologie war, die entwickelt wurde, um die zwischenmenschlichen Beziehungen zu erleichtern. 

Gute Manieren sind sehr viel weiter bekannt und geachtet als Public-Relations-Technologie. Deshalb wird keine Public-Relations-Technologie Erfolg haben, wenn dieses Element weggelassen wird.

Es kann verhängnisvoll sein, wenn man „bloße Wachen“ als unter seiner Würde erachtet, wenn man Kontakt mit ihrem Boss sucht. Wer spricht mit ihrem Boss? Diese „bloßen Wachen“. 

Eine Verabredung zu treffen und nicht einzuhalten, eine Einladung so spät herauszugeben, dass sie nicht mehr angenommen werden kann, kein Essen oder Getränk anzubieten, nicht aufzustehen, wenn eine Dame oder ein wichtiger Mann eintritt, seine Untergebenen in der Öffentlichkeit wie Lakaien zu behandeln, in der Öffentlichkeit seine Stimme scharf zu erheben, einen anderen, der spricht, zu unterbrechen, um „etwas Wichtiges zu tun“, sich nicht zu bedanken oder „Gute Nacht“ zu sagen – all das sind „schlechte Manieren“. Leute, die diese oder tausend andere Unhöflichkeiten begehen, werden von jenen, mit denen sie in Berührung kommen, innerlich abgelehnt. 

Da Public Relations im Grunde bedeutet, akzeptiert zu werden, machen schlechte Manieren sie völlig zunichte. 

Um die Techniken von PR erfolgreich anzuwenden, muss man gute Manieren haben. 

Das ist nicht schwierig. Man muss seine Einstellung anderen gegenüber einschätzen und sie ausbügeln. Sind sie, jeder für sich, wichtig? Und dann muss man den Zweiwegkommunikationszyklus beherrschen, so perfekt und natürlich, dass er niemals auffällt. 

Diese beiden Punkte vorausgesetzt, kann man jetzt die Einzelteile des Rituals lernen, die das Verfahren ausmachen, das in der Gruppe, mit der man Umgang pflegt, als „gute Manieren“ betrachtet wird. 

Dann hat man erfolgreiche PR, vorausgesetzt, die Public-Relations-Technologie wird richtig benutzt. 

Wichtigkeit

Menschen nehmen es jenen übel, die ihnen keine Wichtigkeit gewähren. Ein wesentlicher Teil „guter Manieren“ ist, anderen Leuten Wichtigkeit zu gewähren.
Die Existenz von Leuten wahrzunehmen und zu bestätigen, bedeutet ein Gewähren ihrer Wichtigkeit.

Sie machen sich keine Vorstellung davon, wie wichtig Leute sind. Es gibt ein umgekehrtes Verhältnis – diejenigen am unteren Ende hegen eine weit größere Eigenwichtigkeit als diejenigen an der Spitze, die wichtig sind. Eine Putzfrau stellt sich ihre eigene Wichtigkeit bei weitem größer vor als ein erfolgreicher Generaldirektor! 

Ignorieren Sie Menschen auf eigene Gefahr.  

Schmeichelei ist nicht sehr nützlich, ist häufig verdächtig, da sie nicht aus einer aufrichtigen Überzeugung kommt und ihre Falschheit für jeden, außer einem Narren, erkennbar ist. 

Man macht einer Person ihre Wichtigkeit ersichtlich, indem man ihr Respekt zeigt oder einfach, indem man ihr versichert, dass sie sichtbar und willkommen ist. 

Jemandes Existenz zu sehen und zu bestätigen bedeutet, ihm Wichtigkeit zu gewähren. 

Indem man die Namen der Leute und ihre Beziehungen kennt, bekundet man auch ihre Wichtigkeit. 

Seine eigene Wichtigkeit geltend zu machen ist etwa so willkommen wie eine tote Katze auf einer Hochzeit.

Leute haben Wert und Wichtigkeit. Ob groß oder klein, sie sind wichtig. 

Wenn Sie das wissen, dann haben Sie es schon zur Hälfte geschafft, gute Manieren zu haben.  

Dann kann Public Relations stattfinden. 

Kommunikation

Der Zweiwegkommunikationszyklus selbst ist wichtiger als der Inhalt. 

Der Inhalt der Kommunikation, die Bedeutung dessen, was man einem oder mehreren vermitteln will, ist der Tatsache untergeordnet, dass ein Zweiwegkommunikationszyklus stattfindet. 

Eine Kommunikation, die sich nur in einer Richtung bewegt, schafft niemals einen Zweiwegkommunikationszyklus. In gesellschaftlichen Situationen wird die Person ohne den Zweiwegkommunikationszyklus nicht akzeptiert werden.

Gute Manieren erfordern einen Zweiwegkommunikationszyklus zwischen einem selbst und der anderen Person.

Kommunikation ist da, um beantwortet oder verwendet zu werden. 

Kommunikation – wobei zunächst der Kommunikationszyklus gegeben sein muss – muss vorhanden sein, ehe sie eine Mitteilung trägt. 

Mitteilungen bewegen sich nicht auf einem nicht vorhandenen Kommunikationskanal. Der Kanal oder die Route, entlang derer eine Kommunikation sich von einer Person zu einer anderen bewegt, muss da sein. 

Reklame verstößt immer gegen dieses Prinzip. „Kaufen Sie Nullnix!“ In die leere Luft hinaus. Andere Dinge müssen diesen Kanal herstellen. Und der Kanal muss so beschaffen sein, dass man eine Reaktion erhält, entweder in Form von Benutzung, Kauf oder Antwort. 

Ein lustiges Beispiel dafür war ein Verkäufer, der ohne Einleitung oder Angabe eines Grundes Leute anschrieb und ihnen sagte, sie sollten ein Produkt im Wert von mehreren tausend Dollar kaufen, ohne auch nur dessen Nutzen oder Wert zu erklären. Reaktion gleich Null. Kein Kommunikationskanal. Er schrieb einem Namen, aber nicht wirklich irgendjemandem. 

Bei gesellschaftlichem Umgang muss man einen Kommunikationszyklus schaffen, ehe der Sprecher überhaupt akzeptiert werden kann. Dann könnte man eine Aussage vermitteln. 

Gute Manieren erfordern einen Zweiwegkommunikationszyklus. Das gilt selbst für gesellschaftliche Briefe und Telefongespräche. 

Daraus ergibt sich dann, dass man „sich von der Gastgeberin verabschiedet, wenn man geht“. 

Man muss den Zweiwegkommunikationszyklus wirklich verstehen, um wirklich gute Manieren zu haben. 

Ohne einen Zweiwegkommunikationszyklus sind Public Relations eine ziemlich armselige Sache. 

Rituale

Wenn das Ritual einer Versammlung bei den Indianern so exakt und komplex war, wenn tausend andere Naturvölker präzise gesellschaftliche Verhaltensweisen und Formen der Anrede hatten, dann ist es vom modernen Menschen nicht zu viel verlangt, ebenfalls gute Manieren zu haben. 

Aber „gute Manieren“ sind in unserer Zeit weniger sichtbar, als sie es einmal waren. Dies kommt daher, dass die Vermischung von so vielen Völkern und Bräuchen dazu tendiert hat, die in den kleineren Einheiten früher einmal fest eingeführten Ritual-Verhaltensmuster zu zerstören. 

Daher scheint es, dass wir uns einem Zeitalter schlampiger Manieren gegenübersehen. 

Das ist keine Entschuldigung für schlechte Manieren. 

Man kann ausgezeichnete Manieren haben, indem man einfach

a) die Wichtigkeit von Leuten,

b) den Zweiwegkommunikationszyklus und

c) örtliche Rituale beachtet, die als richtiges Benehmen eingehalten werden.

Dies sind die ersten Erfordernisse für jemanden, der PR-Technologie anwendet.

Auf dieser Grundlage kann man eine akzeptable PR-Präsenz aufbauen, die PR zum Erfolg verhilft. 

PR-TECHNOLOGIE HILFT IHNEN, EINE BESSERE WELT ZU SCHAFFEN
Man kann die Gemeinde als Ganzes mit Hilfe von Public-Relations-Technologie beeinflussen.
Eine Umfrage, die an einer genügend großen Anzahl von Leuten aus dem Publikum durchgeführt wurde, …
… zeigt das Anliegen auf, das ihnen am realsten ist.
Dann kann man ein Programm für die Gruppe erstellen, das ihre Ziele vorantreibt und jetzt die Unterstützung der Gemeinde gewinnt.
Das Ergebnis ist gesteigerte Kooperation mit Aktionen, die Zustände in der Gesellschaft und der Welt verbessern.

wiederholtes, immer gleich bleibendes, regelmäßiges Vorgehen nach einer festgelegten Ordnung; Zeremoniell.

ein erfundener Name.